Suchergebnisse für: Berliner Hefte

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Wiedersehen in TUNIX! Ein Handbuch zur Berliner Projektekultur

Beim Tunix-Kongress 1978 in Berlin entwickelte die undogmatische Linke neue Arbeits- und Projektformen. In einer Atmosphäre von Diskussion, Aktion und Party fanden lebhafte Debatten statt, u.a. zu alternativer Energiegewinnung, selbstverwalteten Jugendzentren, Neonazis in der Bundesrepublik, Feminismus und Ökologie, ‚neuer‘ Theorie aus Frankreich, zum Überleben im Stadtteil, zu linken Buchhandlungen und Kneipen.

Das Treffen in Tunix war ein Nährboden für neue Projektformen. Der Begriff des Projekts stand dabei für Vernetzung, Beweglichkeit und Selbstbestimmung. Seither hat sich der Projektbegriff verändert – das Projekt selbst ist als Arbeits- und Organisationsform zum neoliberalen Leitbild geworden. 40 Jahre nach Tunix gilt es, diese Ambivalenz zur Sprache zu bringen und die Projektepraxis auf ihre politischen Anliegen hin zu befragen.

Produziert im Rahmen von der Veranstaltung Wiedersehen in TUNIX! Eine Revision der Berliner Projektekultur, HAU Hebbel am Ufer, 2018

XMAS BOOK MARKET 2024

15.12.2024 | 14 bis 20 Uhr

@EECLECTIC Studio
Lindenstr. 91, 10969 Berlin
Eingang von E.T.A. Hoffmann Promenade, EG

 

🎄🎶🦌 Aaaaalle Jahre wieeeeder…laden wir euch herzlich zum XMAS BOOK MARKET 2024 ein!🎄🎶🦌

Besucht uns wie jeden Dezember auf der cutesten Buch- und E-Book-Messe unabhängiger Verlage und Künstler*innen! Es gibt Bücher, Fanzines, E-Books, Kurzpräsentationen, Lesungen, Weißglühwein, Weihnachtsgebäck, Suppe und Performance. Also lauft durch den leise rieselnden Schnee (keine Garantien unsererseits) zum EECLECTIC-Studio, lest, hört, sprecht, esst, kauft und geht mit vollen Köpfen, Taschen und Bäuchen durch die klare Winternacht nach Hause ❄️🌃✨

Eine Veranstaltung von Drucken Heften Laden

Programm

14 Uhr Beginn

15.30 Uhr Kurzpräsentationen 1
In Leder | Käthe Kruse, Performance und Preview, EECLECTIC
PAPER NEWS XMAS Edition | Janine Sack, Drucken, Heften Laden
I Speak Radio | Anna Bromley und Michael Fesca, Scriptings: Political Scenarios, Archive Books, EECLECTIC
Swab | Jens Franke, textem

16.30 Uhr Kurzpräsentationen 2
Präraffaelitische Girls erklären Demokratie | Christiane Frohmann, Frohmann Verlag
Essay & Illustration – die Reihe MaroHefte, MaroVerlag
WOLLBAU. Wolle – eine unterschätzte Ressource | Folke Köbberling, adocs
DAS BUDDEBUCH / THE BUDDEBOOK | Nine Budde, permanent Verlag
Connected in Contradictions | Ayumi Rahn und Yves Mettler, InterViews & ztscrpt

18.45 Uhr Lesung, Screening & Feiern
Die widerspenstigen Dinge / Die Erschöpften | Philipp Modersohn und Ayumi Rahn, Lesung & Screening, InterViews

EECLECTIC dankt und gibt einen aus (Deutscher Verlagspreis 2024)

Mit dabei: 
adocs
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt
Bierke Verlag
Books People Places
botopress
Christoph Bannat
Edition Bernward Reul
EECLECTIC
Existenz und Produkt
FANTÔME Verlag
FELDER BOOKS BERLIN
Frohmann Verlag
Gloria Glitzer
InterViews
Käthe Kruse
MaroVerlag
Michalis Pichler
mikrotext
Mittel und Zweck
permanent Verlag
POSTOST
Scriptings
Textem Verlag
von hundert
ztscrpt

🎅🏽🎁 Wir freuen uns auf euch! 🎅🏽🎁

Barrieren:
Das Studio hat 2 Etagen, von denen die untere über eine Treppe erreichbar ist. Die Programmbeiträge und ein Teil der Stände können vom Erdgeschoss aus besucht werden. Ein berollbares WC und Pausenräume sind nicht vorhanden. Die Beiträge sind auf Deutsch und Englisch und werden akustisch verstärkt. Es könnte voll werden und die Tische sind recht eng beieinander. Wenn ihr weitere Fragen zu Barrieren und Zugänglichkeiten habt oder etwas braucht, um teilnehmen zu können, schreibt uns eine Nachricht 🙂

Stadtkinder – Stadt der Kinder

Stadtkinder – Stadt der Kinder
mit Valeria Fahrenkrog, Katharina von Hagenow, Florian Wüst
 
Montag, 23. September 2024, 19:00
Cittipunkt, Brüsseler Str. 36A, 13353 Berlin-Wedding
 
Eine Veranstaltung von Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt und Cittipunkt e. V.
 
Die zehnte Ausgabe der Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt, Spielclub. Kinder Stadt Geld (Hg. Claudia Hummel, Valeria Fahrenkrog, Katharina von Hagenow, 2023) entstand im Rahmen des nGbK-Projekts Spielclub Oranienstraße 25 (2019/20), das das Prinzip des Anfang der 1970er Jahre von Künstler*innen für den Schöneberger Kulmer Kiez entwickelten Spielklubs reaktivierte: eine kapitalismuskritische Spielstadt, erbaut von Kindern der Arbeiterklasse. 
 
Das Veranstaltungsprogramm im Ausstellungraum der nGbK bot mit Stadtkinder – Stadt der Kinder Einblicke in die Darstellung von Kindern in städtebaulichen Informations- und Dokumentarfilmen der 1950/60er Jahre – vom „Gestern“ der Gründerzeit zum „Morgen“ der Nachkriegsmoderne. In Kooperation mit dem Cittipunkt zeigen wir Teile von Stadtkinder – Stadt der Kinder erneut, ergänzt um weitere Filmbeispiele, und verbinden diese mit der Präsentation des Spielclub-Heftes, das sowohl die Ideengeschichte selbstverwalteter Kinderrepubliken und künstlerisch-aktivistischer Projekte der 1970er Jahre als auch die Ereignisse im Spielclub Oranienstraße 25 rückblickend reflektiert.
 
Bild: Spielorte in Schöneberg 1970, AG Spielumwelt, nGbK. Foto © Klaus Böllhoff
 
@cittipunkt, cittipunkt.online
@berlinerhefte, berlinerhefte.de
@eeclectic_publishing, eeclectic.de
@ngbk_berlin, ngbk.de

lesen lassen

lesereihe
14.9.–17.11.2024 📅
lesen lassen erprobt experimentelle Formate des Lesens, Zuhörens, Weitererzählens und Sprechens über Texte an Bücherorten und anderswo.
 
Ein Projekt von adocs, Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt und EECLECTIC
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
 
Sa/So, 14./15.9.2024 📅
Park Inn, Alexanderplatz 7, 10178 Berlin
📒Welcome City
mit Nawar Diab, Vinicius Jatobá, Lucy Jones, Paula Hildebrandt
Jeweils halbstündige One-on-One-Lesungen aus „Welcome City“ (Paula Hildebrandt, adocs) in einem Hotelzimmer. Vier Sprachen stehen zur Wahl.
✍🏽 Anmeldung unter welcome@paulahildebrandt.de

So, 6.10.2024, 14.00–17.00 📅
Cittipunkt, Brüsseler Str. 36A, 13353 Berlin
📘Düne Wedding
mit Akinbode Akinbiyi, Florian Wüst u.a.
Kollektive Lesung von Auszügen aus Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #8 „Düne Wedding“ (Constanze Fischbeck, Sven Kalden, 2020) und Büchern der Cittipunkt-Bibliothek, verbunden mit einem von dem Künstler Akinbiyi geführten Spaziergang durch das Afrikanische Viertel und die Rehberge.
 
Sa, 9.11.2024, 11.00–14.00 📅
Hansabibliothek, Altonaer Str. 15, 10557 Berlin
📕Eine flexible Frau – Drehbuch und Materialien
mit Claudia Zweifel, Janine Sack
Gemeinsames Lesen aus dem Drehbuch zu „Eine flexible Frau“ (Tatjana Turanskyj, EECLECTIC) sowie aus “Der flexible Mensch” (Richard Sennett) und „Top Girls“ (Angela McRobbie).
 
So 17.11.2024, 14.00–16.00 📅
Amerika-Gedenkbibliothek, Blücherplatz 1, 10961 Berlin
📗Schindlers Lift
mit Adnan Softić, Kathrin Wildner
Softić liest Auszüge aus „Schindlers Lift“ (Darko Cvijetić, adocs) an verschiedenen Orten in und um das Gebäude der AGB.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
 
@adocspublishing
@berlinerhefte
@eeclectic_publishing
@cittipunkt
@zlb_berlin
@stbmitte
@parkinnbyradisson

XMAS BOOK MARKET 2023

17.12.2023, 14 bis 20 Uhr

Bücher, Fanzines, E-Books, Kurzpräsentationen, Lesungen, Glühwein, Kekse, Suppe
Kommt, lest, hört, sprecht, esst und kauft 🙂

Eine Veranstaltung von Drucken Heften Laden @EECLECTIC
Lindenstr. 91, 10969 Berlin

XMAS BOOK MARKET 2022

11.12.2022, 13 bis 20 Uhr

XMAS BOOK MARKET 2022 Feastival Edition
E-Books, Bücher, Lesungen u.v.m.

Es wird nicht nur ein Fest, sondern auch ein Feast: mit Augenschmaus, food for thought und Gaumenschmeichlern! Ihr könnt euch auf großartige Buch- und E-Book-Vorstellungen in verschiedenen Formaten, yummy food, erfrischende drinks, garantierte Weihnachtsgeschenk-Funde und ein exklusives Konzert freuen! Ihr Bücherwürmer, kommet: the more, the merrier!

LESUNG ZINGSTER STRASSE 25, 2019

5. April 2019
Lesung aus „Zingster Straße 25“
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #6
Sonya Schönberger

19 Uhr
EECLECTIC
Lindenstraße 91

Spielclub. Kinder Stadt Geld

Von 1969 bis 1971 entwickelte eine Arbeitsgruppe der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) eine kapitalismuskritische Spielform für und mit Kindern der Arbeiterklasse. Über mehrere Monate hinweg errichteten Künstler*innen gemeinsam mit jungen Bewohner*innen des Kulmer Kiezes in Berlin-Schöneberg eine Alternative zu den Versprechungen der Spielwarenindustrie. Im sogenannten Spielklub entstand eine Spielstadt, in der die Mechanismen kapitalistischen Wirtschaftens erfahren und dadurch durchschaubar werden sollten.

Im Winter 2019/20 wurde der Spielclub Oranienstraße 25 in der nGbK reaktiviert und bot Berliner Schulklassen die Möglichkeit, in einem Nachbau der Kreuzberger Oranienstraße zu spielen. Im Mittelpunkt standen weiterhin drängende Fragen der Stadtentwicklung, darunter die Mietenpolitik und die Teilhabe an gesellschaftlichen Veränderungen. Die Macht des Geldes spielte dabei immer eine Rolle.

„Was hat die Hotelbesitzerin gemeinsam mit der Bürgermeisterin vor?“
„Wem gehört die Brache?“
„Was fehlt unserer Straße?“ und
„Lässt sich das Spiel im Spielclub gewinnen?“ lauteten einige Fragen der Kinder.

Dieses Heft verortet den historischen Spielklub sowohl in der Ideengeschichte selbstverwalteter Kinderrepubliken als auch im Kontext künstlerisch-aktivistischer Projekte der 1970er Jahre. Spielclub. Kinder Stadt Geld reflektiert das Verhältnis von Kindern und Künstler*innen, Spiel und Wirklichkeit und zeigt die Unterschiede der mit 50 Jahren Abstand realisierten Projekte.

Das E-Book wird durch einen Filmausschnitt zur Spielstadt im Märkischen Viertel, einer temporären Erweiterung des Schöneberger Spielklubs vom Juni 1971, sowie durch zwei Audiobeiträge ergänzt.

Produziert anlässlich des Projekts Spielclub Oranienstraße 25, nGbK, 2019/20

EECLECTIC @Vienna Art Book Fair

Vienna Art Book Fair 2023

Fr, 20. – So, 22. Oktober

Die Wiener Kunstbuchmesse #2 bietet drei Tage lang eine Plattform für Künstler*innen, Kollektive, Selbstverleger*innen, Kleinverlage, Antiquariate, Kunstbibliotheken, Institutionen, Druckereien, Sammler*innen und für alle, die sich dem Medium Buch verschrieben haben.

Die Angewandte
Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien, Österreich

Freitag, Okt. 20, 17 – 21 Uhr
Samstag, Okt. 21, 13 – 19 Uhr
Sonntag, Okt. 22, 12 – 18 Uhr

X Properties (English Edition)

Der Berliner Immobilienmarkt boomt weiter, Kieze werden „entwickelt“, Menschen aus ihren vertrauten Lebenszusammenhängen verdrängt. Wohn-, Arbeits- und Gewerberäume dienen Immobilienkonzernen, Investmentfonds und anonymen Eigentümer*innen als Anlageobjekte, während die mietenpolitische Bewegung das Recht auf Stadt für alle fordert.

Doch wer sind die tatsächlichen Akteur*innen hinter der Ökonomisierung städtischen Lebens? Was ermöglicht ihr Handeln – und wie lässt es sich politisch und gesellschaftlich kontrollieren und durchkreuzen?

X Properties verhandelt die Wirkmacht des Finanzkapitals über die soziale und kulturelle Produktion von Stadt, ihre Beziehungsweisen und Subjekte. Das Heft erscheint im Rahmen des gleichnamigen Recherche- und Veranstaltungsprojekts der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK). Die Textbeiträge von Christian (Syndikat-Kollektiv), Christoph Casper, Jana Gebauer, Kathrin Gerlof, Katrin Lompscher, Louis Moreno, Raquel Rolnik & Isadora Guerreiro & Paula Freire Santoro und Pheli Sommer verbinden Berliner Fallstudien mit globalen Perspektiven auf die De-/Finanzialisierung der Stadt.

The Myth of Social Housing

Die Wohnungsfrage ist seit einiger Zeit zurück im gesellschaftlichen Diskurs: die Frage nach einer Wohnraumversorgung für diejenigen, die durch einen boomenden Immobilienmarkt nichts gewinnen. Dazu gehören auch die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Den Forderungen nach einem Mehr an Sozialem Wohnungsbau wird aber nur bedingt nachgekommen: Der Neubau wiegt die Zahl der durch den Ablauf der Bindungen verloren gehenden Sozialwohnungen nicht auf. Doch taugt das Fördersystem des Sozialen Wohnungsbaus überhaupt dazu, langfristig niedrige Mieten zu garantieren?

Dieses Heft räumt mit Missverständnissen auf und erklärt, warum der Soziale Wohnungsbau in seiner bundesdeutschen und Berliner Ausprägung eine Legende ist. Statt einer nachhaltigen Wohnraumversorgung für einkommensschwache Haushalte ging es bisher vor allem um Wirtschaftsförderung und private Eigentumsbildung. Grund genug, sich mit dem Prinzip des Sozialen Wohnungsbaus und der Schwierigkeit, diesen zu reformieren, auseinanderzusetzen.

Die dritte, überarbeitete Auflage der Legende vom Sozialen Wohnungsbau bietet neben aktualisierten Zahlen und Inhalten im Text von Andrej Holm eine zusätzliche Einführung der Herausgeber*innen Ulrike Hamann und Sandy Kaltenborn, welche die mietenpolitischen Veränderungen der letzten Jahre in Berlin reflektiert.

X Properties

Der Berliner Immobilienmarkt boomt weiter, Kieze werden „entwickelt“, Menschen aus ihren vertrauten Lebenszusammenhängen verdrängt. Wohn-, Arbeits- und Gewerberäume dienen Immobilienkonzernen, Investmentfonds und anonymen Eigentümer*innen als Anlageobjekte, während die mietenpolitische Bewegung das Recht auf Stadt für alle fordert.

Doch wer sind die tatsächlichen Akteur*innen hinter der Ökonomisierung städtischen Lebens? Was ermöglicht ihr Handeln – und wie lässt es sich politisch und gesellschaftlich kontrollieren und durchkreuzen?

X Properties verhandelt die Wirkmacht des Finanzkapitals über die soziale und kulturelle Produktion von Stadt, ihre Beziehungsweisen und Subjekte. Das Heft erscheint im Rahmen des gleichnamigen Recherche- und Veranstaltungsprojekts der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK). Die Textbeiträge von Christian (Syndikat-Kollektiv), Christoph Casper, Jana Gebauer, Kathrin Gerlof, Katrin Lompscher, Louis Moreno, Raquel Rolnik & Isadora Guerreiro & Paula Freire Santoro und Pheli Sommer verbinden Berliner Fallstudien mit globalen Perspektiven auf die De-/Finanzialisierung der Stadt.

Am Rand von EuropaCity

Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs wächst seit 2012 ein neuer Stadtteil mit mehreren Hunderttausend Quadratmetern Bürofläche und 3.000 Wohnungen: die Europacity. Das riesige städtebauliche Projekt auf ehemaligem Bahngelände wird von privaten Immobilienunternehmen in enger Partnerschaft mit dem Berliner Senat realisiert. Die Europacity steht für eine Neoliberalisierung der Stadt, die vorhandene nachbarschaftliche Strukturen zerstört sowie Ausschluss und Verdrängung produziert.

Das Heft erzählt die Entstehungsgeschichte der Europacity, die bis kurz vor ihrer Fertigstellung so gut wie keine öffentliche Auseinandersetzung hervorgerufen hat. Eine Stimmencollage dokumentiert die Sicht auf die Europacity aus der Perspektive der angrenzenden Stadtviertel. Im Textbeitrag der Politologin Teresa Pullano geht es um die Zusammenhänge zwischen einem historisch-kulturellen Europabild und Formen des ökonomischen und politischen Kapitals, so wie sie sich in der Europacity zeigen.

Die Recherchen und Erfahrungsberichte wurden im Rahmen des künstlerischen Projekts Am Rand von EuropaCity (2018/19) erarbeitet, das durch Prozesse des ‚kollektiven Zuhörens‘ Anwohner*innen, Künstler*innen und Theoretiker*innen miteinander ins Gespräch brachte.

Die Legende vom Sozialen Wohnungsbau

Die Wohnungsfrage ist seit einiger Zeit zurück im gesellschaftlichen Diskurs: die Frage nach einer Wohnraumversorgung für diejenigen, die durch einen boomenden Immobilienmarkt nichts gewinnen. Dazu gehören auch die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Den Forderungen nach einem Mehr an Sozialem Wohnungsbau wird aber nur bedingt nachgekommen: Der Neubau wiegt die Zahl der durch den Ablauf der Bindungen verloren gehenden Sozialwohnungen nicht auf. Doch taugt das Fördersystem des Sozialen Wohnungsbaus überhaupt dazu, langfristig niedrige Mieten zu garantieren?

Dieses Heft räumt mit Missverständnissen auf und erklärt, warum der Soziale Wohnungsbau in seiner bundesdeutschen und Berliner Ausprägung eine Legende ist. Statt einer nachhaltigen Wohnraumversorgung für einkommensschwache Haushalte ging es bisher vor allem um Wirtschaftsförderung und private Eigentumsbildung. Grund genug, sich mit dem Prinzip des Sozialen Wohnungsbaus und der Schwierigkeit, diesen zu reformieren, auseinanderzusetzen.

Die zweite, überarbeitete Auflage der Legende vom Sozialen Wohnungsbau bietet neben aktualisierten Zahlen und Inhalten im Text von Andrej Holm eine zusätzliche Einführung der Herausgeber*innen Ulrike Hamann und Sandy Kaltenborn, welche die mietenpolitischen Veränderungen der letzten Jahre in Berlin reflektiert.

Düne Wedding

Vor etwa 12.000 Jahren ließen die letzten eiszeitlichen Gletscher eine vegetationsarme Moränenlandschaft im Norden Berlins zurück. Von den dünenartigen Erhebungen der Rehberge im heutigen Bezirk Berlin-Mitte existiert nur noch die Düne Wedding als Relikt dieser Landschaft. Seit 1976 ist sie ein eingetragenes Naturdenkmal. Sie wurde „rekonstruiert“ und unterliegt Öffnungszeiten. Das einstige Erscheinungsbild der Rehberge beförderte vielfältige Nutzungsfantasien.

Am bekanntesten sind die Planungen Carl Hagenbecks für einen sogenannten Zukunfts-Tierpark, der Tiere und Menschen zu Unterhaltungs- und Bildungszwecken ausstellen sollte. Motiviert durch den deutschen Kolonialismus trugen diese und andere teils exotische Zuschreibungen zur Definition des benachbarten Afrikanischen Viertels bei.

Constanze Fischbeck und Sven Kalden collagieren mit Anmerkungen versehene Fotografien, Bilder und Dokumente. Zusammen mit einem Essay des Künstlers Akinbode Akinbiyi erzählen und erweitern sie die Geschichte dieses Ortes vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Die fragile Beschaffenheit einer Sanddüne reflektiert dabei den komplexen Prozess der Stadtwerdung einer ungewöhnlichen Landschaft.

 

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Zingster Straße 25

Um die Bevölkerung mit dringend benötigtem Wohnraum zu versorgen, setzte die DDR-Regierung ab Mitte der 1950er Jahre auf die industrielle Plattenbauweise. An den Stadträndern entstanden Neubausiedlungen, deren Wohnungen sich aufgrund ihrer modernen Ausstattung großer Beliebtheit erfreuten. Eine der zuletzt errichteten Großsiedlungen Ost-Berlins ist Neu-Hohenschönhausen.

Erich Honecker selbst legte im Februar 1984 den Grundstein. Bereits 1987 konnten viele mehrstöckige Gebäude bezogen werden, darunter das Wohnhochhaus in der Zingster Straße 25.

Drei Jahrzehnte später fragt die Künstlerin Sonya Schönberger, was aus den Erstbewohner*innen des Hauses geworden ist. Wer ist noch da? Wer ist hinzugekommen?

Die auf Interviews basierenden Geschichten dieses Heftes geben Einblick in unterschiedliche, jedoch durch die äußere Hülle der ‚Platte‘ miteinander verbundene Lebenswirklichkeiten. Sie erzählen auf sehr persönliche Weise vom Alltag in der DDR, vom Wechsel der politischen Systeme und von der Gegenwart im wiedervereinten Deutschland.

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