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Territoires – Filmtranskripte

Erste monografische Publikation zu den Filmen der Kulturproduzentin über das Erbe des deutschen kolonialen Projektes in Kamerun und Deutschland

 

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Die erste monografische Publikation zu Brigitta Kusters Filmen über das Erbe des deutschen kolonialen Projektes in Kamerun und Deutschland. Fokus werden die zwischen 2006 – 2016 im Rahmen des Projektes “Choix d’un passé” (mit Moïse Merlin Mabouna) entstandenen Filme sein. Die Publikation enthält Filmtexte und Skripte in Deutsch/Französisch sowie englischer Übersetzung sowie Filmstills und Recherchematerialien. Das E- Book enthält zusätzliche Filmausschnitte.

Brigitta Kuster und Moïse Merlin Mabouna trafen sich 2001 etwa drei Stunden außerhalb Berlins im Camp für Asylbewerber*innen in Zerbst, dem Mabouna zugewiesen wurde, als er aus Kamerun nach Deutschland kam. Daraus entstand eine Zusammenarbeit, die im Folgenden das weitgehend verborgene Erbe des kolonialen Engagements Deutschlands in Kamerun untersucht. „Wir verstehen Erinnerung tatsächlich als individuell. Man kann sie nicht teilen wie eine Mahlzeit, aber es gibt Formen der Mitteilung; man kann versuchen, anderen etwas mitzuteilen“, schreibt Kuster zu diesem Projekt, an dessen Beginn eine doppelte „Heimsuchung“ stand: Für Mabouna tauchte eine diffuse Erinnerung auf. Die „Deutschen“, die er in seiner Jugend „bewundern“ lernte und die ihn nun in Deutschland einer demütigenden Bürokratie unterstellten, waren auch die Protagonisten in einer Familiengeschichte, die ihm von den Vorfahren überliefert wurde: 1892 hatte sein Urgroßvater Bisselé Akaba den Widerstand gegen die koloniale Eroberung angeführt und wurde in der Folge gefangen genommen, gefoltert und getötet. Die Bemühung, die Geschichten miteinander zu teilen, wurde zu der Herausforderung, die Markierungen zu verstehen, die die koloniale Gewalttätigkeit auf ihnen beiden als Subjekte hinterlassen hat, ohne jedoch ihre Kommunikation vollständig davon bestimmen zu lassen.

Brigitta Kuster

Brigitta Kuster ist Kulturproduzentin. Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf Fragen der biometrischen Technologien und der EU-Grenze sowie auf die Weiterführung von Überlegungen, Praktiken und Anliegen des so genannten Dritten Kinos und des „Cinéma militant“. Kuster hat einen langjährigen Hintergrund als Kulturproduzentin. Ihre Praxis umfasst die Produktion von Publikationen, Videofilmen, Kunst- und Forschungsprojekten, Filmreihen. Zuletzt erschienen: Grenze filmen. Eine kulturwissenschaftliche Analyse audiovisueller Produktionen an den Grenzen Europas (Bielefeld: transcript 2018); Choix d’un passé – transnationale Vergegenwärtigungen kolonialer Hinterlassenschaften (Wien: transversal texts, 2016). Derzeit arbeitet sie als Juniorprofessorin am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Achim Lengerer (Hg.)

Achim Lengerer setzt sich in seiner künstlerischen Praxis mit politischen Wirkungs- und Funktionsweisen von Sprache und Text auseinander. Neben filmischen Tonspuren, Installationen und Publikationen gehören performative Vorträge und Veranstaltungen zu seinen Ausdrucksformen.

Lengerer gründete verschiedene kollaborative Projekte, darunter die freitagsküche in Frankfurt/Main. Seit 2009 betreibt Lengerer den mobilen Ausstellungsraum und Verlag Scriptings.

2017 Teilnahme an der documenta 14 mit der 21-stündige Radioarbeit different time, different place, different pitch (mit Dani Gal) produziert von Savvy Funk und Deutschlandfunk. Promotion an der Goldsmiths, University of London, UK.

Hg.: Achim Lengerer
Text: Brigitta Kuster
Design: Julie Högner, Archive Appendix
Design E-Book: Janine Sack, Camila Coutinho
Deutsch, Französisch mit englischer Übersetzung
Ca. 200 Seiten, Abbildungen
epub
Spring 2024
ISBN 978-3-947295-71-5
5,99 Euro

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