Deutsch
For some time now, the housing question has once again been a subject of public debate: the issue of housing provision for those who have nothing to gain from a booming real estate market. This also includes people seeking refuge. The response to demands for more social housing, however, is limited: there has not been enough new construction to compensate for the number of social housing units lost due to the expiry of occupancy commitments for publicly assisted housing. But is the social housing system even capable of guaranteeing low rents in the long term?
This publication clears up misunderstandings and explains why social housing of the sort built in the German Federal Republic and West Berlin is a myth. Instead of meeting the long-term needs of low-income households it has so far primarily been about promoting economic development and private property ownership, instead of meeting the long-term needs of low-income households. This is reason enough to examine the principle of social housing and ask why it is so difficult to reform.
The third, revised edition of The Myth of Social Housing provides updated figures and content in Andrej Holm’s text, as well as a new introduction by the editors, Ulrike Hamann and Sandy Kaltenborn, which reflects on Berlin’s housing policy changes of the last ten years.
English
Die Wohnungsfrage ist seit einiger Zeit zurück im gesellschaftlichen Diskurs: die Frage nach einer Wohnraumversorgung für diejenigen, die durch einen boomenden Immobilienmarkt nichts gewinnen. Dazu gehören auch die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Den Forderungen nach einem Mehr an Sozialem Wohnungsbau wird aber nur bedingt nachgekommen: Der Neubau wiegt die Zahl der durch den Ablauf der Bindungen verloren gehenden Sozialwohnungen nicht auf. Doch taugt das Fördersystem des Sozialen Wohnungsbaus überhaupt dazu, langfristig niedrige Mieten zu garantieren?
Dieses Heft räumt mit Missverständnissen auf und erklärt, warum der Soziale Wohnungsbau in seiner bundesdeutschen und Berliner Ausprägung eine Legende ist. Statt einer nachhaltigen Wohnraumversorgung für einkommensschwache Haushalte ging es bisher vor allem um Wirtschaftsförderung und private Eigentumsbildung. Grund genug, sich mit dem Prinzip des Sozialen Wohnungsbaus und der Schwierigkeit, diesen zu reformieren, auseinanderzusetzen.
Die dritte, überarbeitete Auflage der Legende vom Sozialen Wohnungsbau bietet neben aktualisierten Zahlen und Inhalten im Text von Andrej Holm eine zusätzliche Einführung der Herausgeber*innen Ulrike Hamann und Sandy Kaltenborn, welche die mietenpolitischen Veränderungen der letzten Jahre in Berlin reflektiert.