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Am Rand von EuropaCity

Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #9. Die Entstehungsgeschichte der „EuropaCity“ in Berlin, die für eine Neoliberalisierung der Stadt steht, wird nachgezeichnet und vielstimmig reflektiert

Text: Alexis Hyman Wolff, Yves Mettler, Teresa Pullano
Design: Yves Mettler
E-Book Design: Janine Sack, Camila Coutinho
ca. 130 Seiten, Deutsch
100 Abbildungen, Audio

September 2022

ISBN 978-3-947295-55-5 epub
ISBN 978-3-947295-56-2 pdf

3,99 EUR

Gedruckt erhältlich bei / printed available at: berlinerhefte.de

Deutsch

Nördlich des Berliner Hauptbahnhofs wächst seit 2012 ein neuer Stadtteil mit mehreren Hunderttausend Quadratmetern Bürofläche und 3.000 Wohnungen: die Europacity. Das riesige städtebauliche Projekt auf ehemaligem Bahngelände wird von privaten Immobilienunternehmen in enger Partnerschaft mit dem Berliner Senat realisiert. Die Europacity steht für eine Neoliberalisierung der Stadt, die vorhandene nachbarschaftliche Strukturen zerstört sowie Ausschluss und Verdrängung produziert.

Das Heft erzählt die Entstehungsgeschichte der Europacity, die bis kurz vor ihrer Fertigstellung so gut wie keine öffentliche Auseinandersetzung hervorgerufen hat. Eine Stimmencollage dokumentiert die Sicht auf die Europacity aus der Perspektive der angrenzenden Stadtviertel. Im Textbeitrag der Politologin Teresa Pullano geht es um die Zusammenhänge zwischen einem historisch-kulturellen Europabild und Formen des ökonomischen und politischen Kapitals, so wie sie sich in der Europacity zeigen.

Die Recherchen und Erfahrungsberichte wurden im Rahmen des künstlerischen Projekts Am Rand von EuropaCity (2018/19) erarbeitet, das durch Prozesse des ‚kollektiven Zuhörens‘ Anwohner*innen, Künstler*innen und Theoretiker*innen miteinander ins Gespräch brachte.

Yves Mettler

Deutsch

Yves Mettlers Arbeiten zielen darauf ab, einen Sinn für die heutigen globalen Urbanisierungsprozesse zu schaffen. Sein Werk reicht von Interventionen im öffentlichen Raum bis hin zu Klanginstallationen. Die Werke bilden ein narratives Gefüge, das der städtischen Umwelt einen vielstimmigen, emotionalen und oft humorvollen Ausdruck verleiht.

Seit 2002 entwickelt er eine Forschungs- und Kunstpraxis rund um urbane Orte, die “Europaplatz” heissen. 2021 veröffentlichte Urbanomic sein Buch Atlas Europe Square. 2018-2019 organisierte er zusammen mit Achim Lengerer und Alexis Hyman Wolff das Projekt “Am Rand von EuropaCity” in Berlin.

Seine Arbeiten wurden auf der Kaunas Biennale (2021), im Hamburger Bahnhof, Berlin (2017), Bozar, Brüssel (2016), Kunsthaus Langenthal (2012), Bawag Contemporary Vienna (2009). Er besitzt einen MFA der Kunstakademie Wien, einen MA in Kunsttheorie und Sprache, EHESS, und ein Kunst und Politik MFA von Bruno Latours Pilotprojekt an Sciences-PO, Paris. Er ist Mitgründer und -herausgeber seit 2002 der Kunstzeitschrift ztscrpt.net.

Alexis Hyman Wolff

Deutsch

Alexis Hyman Wolff (geb. 1982, Los Angeles, lebt und arbeitet in Berlin) ist Künstler-Kuratorin und arbeitet an die Integration von künstlerischen, sozialen und wissenschaftlichen Praktiken in Museen. Von 2015-17 arbeitete sie in der Gemeinde Kleinmachnow, um den Grundstein für ein experimentelles Heimatmuseum zu legen. Sie erhielt ihren M.A. in künstlerisch-kuratorische Praxis (Artistic Museum Studies) am Institut für Kunst im Kontext, Universität der Künste Berlin (2015). Weitere Ausstellungsprojekte sind: Jenseits der Gegenstände in Bernau bei Berlin (2014) und Zur Zeit im Museum der Dinge, Berlin (2013). Ein Großteil ihrer Erfahrung im Bereich kreativer Museumsarbeit wurde im Museum of Jurassic Technology in Los Angeles, im Los Angeles County Museum of Art und im Museum of American Art, Berlin, gesammelt. Sie war in der Roger Brown Study Collection der School of the Art Institute of Chicago und an der Ecole des Beaux-Arts in Bordeaux in Kooperation mit dem Musée d’Histoire Naturelle in Bordeaux zu Gast.

English

Alexis Hyman Wolff (b. 1982, Los Angeles) is a Berlin-based artist-curator working toward the integration of artistic, social and scholarly practices in museums. From 2015-17, she was engaged within the community of Kleinmachnow, laying the groundwork for an experimental local history museum. She received her M.A. in Artistic Museum Studies at the Institute for Art in Context, University of the Arts Berlin (2015). Other exhibition projects include: Beyond Objects in Bernau bei Berlin (2014) and On Time in the Museum der Dinge,Berlin (2013). Much of her experience in creative museum work has been gained at the Museum of Jurassic Technology, Los Angeles, the Los Angeles County Museum of Art, and the Museum of American Art, Berlin. She has been in residence at the Roger Brown Study Collection of the School of the Art Institute of Chicago and at the Ecole des Beaux-Arts, Bordeaux in cooperation with the Bordeaux Musée d’Histoire Naturelle.

Achim Lengerer

Deutsch

Achim Lengerer setzt sich in seiner künstlerischen Praxis mit politischen Wirkungs- und Funktionsweisen von Sprache und Text auseinander. Neben filmischen Tonspuren, Installationen und Publikationen gehören performative Vorträge und Veranstaltungen zu seinen Ausdrucksformen.

Lengerer gründete verschiedene kollaborative Projekte, darunter die freitagsküche in Frankfurt/Main. Seit 2009 betreibt Lengerer den mobilen Ausstellungsraum und Verlag Scriptings.

2017 Teilnahme an der documenta 14 mit der 21-stündige Radioarbeit different time, different place, different pitch (mit Dani Gal) produziert von Savvy Funk und Deutschlandfunk. Lengerer hat an der Goldsmiths, University of London (UK) promoviert.

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