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Wiedersehen in TUNIX! Ein Handbuch zur Berliner Projektekultur

Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #7. Beim Tunix-Kongress 1978 in Berlin entwickelte die undogmatische Linke neue Arbeits- und Projektformen

Hrsg.: Anina Falasca, Annette Maechtel, Heimo Lattner
Mit einer Bildstrecke von Stephanie Kloss
Design: Anna Voswinckel
E-Book Erstellung: Lena Appenzeller
Texte: Ulrich Bröckling, Sabeth Buchmann, Birgit Eusterschulte, Anina Falasca, Christa Kamleithner, Felix Klopotek, Jana König, Stefan König, Heimo Lattner, Annette Maechtel, Sibylle Plogstedt, Sven Reichardt, Thomas Seibert, Michael Sontheimer, Julia Wigger

160 Seiten, Deutsch
58 s/w-Abbildungen
epub, pdf

Dezember 2018

ISBN 978-3-947295-23-4 (epub)
ISBN 978-3-947295-24-1 (pdf)

3,99 EUR

Gedruckt erhältlich bei / printed available at: berlinerhefte.de

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Deutsch

Beim Tunix-Kongress 1978 in Berlin entwickelte die undogmatische Linke neue Arbeits- und Projektformen. In einer Atmosphäre von Diskussion, Aktion und Party fanden lebhafte Debatten statt, u.a. zu alternativer Energiegewinnung, selbstverwalteten Jugendzentren, Neonazis in der Bundesrepublik, Feminismus und Ökologie, ‚neuer‘ Theorie aus Frankreich, zum Überleben im Stadtteil, zu linken Buchhandlungen und Kneipen.

Das Treffen in Tunix war ein Nährboden für neue Projektformen. Der Begriff des Projekts stand dabei für Vernetzung, Beweglichkeit und Selbstbestimmung. Seither hat sich der Projektbegriff verändert – das Projekt selbst ist als Arbeits- und Organisationsform zum neoliberalen Leitbild geworden. 40 Jahre nach Tunix gilt es, diese Ambivalenz zur Sprache zu bringen und die Projektepraxis auf ihre politischen Anliegen hin zu befragen.

English

From the 27th to 29th of January 1978, numerous exponents of the non-dogmatic left came together at the legendary Tunix Congress at the Technical University in West Berlin. Approximately 20,000 people took up the invitation to a “meeting for all those who think it stinks here, in our country” – with the slogan: “We’re out of here! To the beach of TUNIX!” In an atmosphere of discussion, action and festivity, lively debates took place on such subjects as, among others, alternative energy production, self-run youth centers, neo-Nazis in West Germany, feminism and ecology, the ‘newʼ French theory, survival in urban neighborhoods, left-wing bookstores and bars.
The Treffen in Tunix was a breeding ground for new project formulations. It was all about pragmatic, achievable goals. The term project stood for networking, flexibility and self-determined activities. Criticism of established institutions, the desire for liberation from narrow political structures, and the construction of new spaces for action were equally important aspects of this emancipatory approach. The use of the term project has since shifted – projects have themselves become a model of neoliberal forms of work and organization. Forty years after Tunix, this ambivalence, as well as the political concerns inherent in the praxis of projects, must be re-considered.

Produced on the occasion of Wiedersehen in TUNIX! Eine Revision der Berliner Projektekultur, HAU Hebbel am Ufer, 2018

 

Anina Falasca

Deutsch

Die Historikerin und Kuratorin Anina Falasca studierte Public History im Master an der Freien Universität Berlin und nahm sich den Tunix Kongress von 1978 zum Thema ihrer Masterarbeit. Sie lebt und arbeitet in Berlin und ist derzeit wissenschaftliche Volontärin beim Schwulen Museum.

Annette Maechtel

Deutsch

Annette Maechel lebt und arbeitet als selbständige Kuratorin, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und Dozentin in Berlin. Ihr Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich explizit mit Berlin als einem politischen und diskursiven Raum. Ihr kuratorischer Ansatz ist recherchebasiert, meist kollektiv und nutzt unterschiedlichste Medien und Formate u.a. temporäre Räume, Publikationen, Spaziergänge, Radioprogramme, aber auch institutionelle Ausstellungen.
2018 schloss sie ihre Dissertation an der HGB Leipzig ab. Seit 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Einstein-Forschungsvorhaben “Autonomie und Funktionalisierung” an der UdK Berlin, Institut für Theorie und Geschichte der Gestaltung.

Heimo Lattner

Deutsch

Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien und am Whitney Independent Study Program, NY. Mitbetreiber des Projektraums General Public Berlin (2005–2015). Seit 2015 Redaktionsmitglied der “Berliner Hefte zur Geschichte und Gegenwart der Stadt” und Co-Hrsg. von „Ibid. – szenische Lesungen aus Dokumenten der Berliner Stadt-und Kunturpolitik“. Seit 2017 Forschung zum Thema „Autonomie und Funktionalisierung der Kunst” an der UdK Berlin. Lehrauftrag am Institut für Geschichte und Theorie an der KH-Weißensee (2017–2018).

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